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Cinema-Talk

10 Motivierende Filme für 2020

Das neue Jahr hat begonnen. Sogar ein neues Jahrzehnt. Das bringt wieder einmal die klassischen Neujahrsvorsätze mit sich. Die Fitness-Studios platzen in den ersten Januarwochen aus den Nähten und McDonalds verzeichnet Umsatzeinbrüche. Bis sich nach und nach alles wieder normalisiert und die Leute, die eben noch ihr „ganz neues Leben“ beschworen haben, wieder ganz die alten sind. Aber genug Sarkasmus, es spricht nichts dagegen, ein bisschen was an sich zu ändern und ein paar Dinge mit neuem Schwung in Angriff zu nehmen. Wenn dieser Effekt möglichst lange anhalten soll, können motivierende und inspirierende Filme Wunder wirken. Hier sind 10 grandiose Motivationsfilme.

© 20th Century Fox

10. Gran Torino (2008)

© Warner Bros. Pictures

Clint Eastwood führt hier nicht nur Regie, sondern spielt auch die Hauptrolle. Walt Kowalski ist ein wortkarger, miesepetriger Veteran des Vietnamkriegs, der seinen Ruhestand damit verbringt, mürrisch auf seiner Veranda Bier zu trinken und sich über die vielen Asiaten in seinem Viertel aufzuregen. Als der Nachbarsjunge Thao im Rahmen des Eintritts in eine Gang versucht, Walts geliebten 72er Gran Torino zu klauen greift der Veteran mit einem Gewehr ein und rettet Thao außerdem vor den Übergriffen seiner vermeintlichen Freunde. Während Walt langsam auftaut und seinen Rassismus überwindet, entsteht zwischen den beiden unfreiwillig eine berührende Freundschaft. Ein Film der ans Herz geht und einem zuruft, dass das Leben zu kurz ist, um verbittert auf der Veranda zu sitzen.


9. The Gambler (2014)

© Paramount Pictures

Moment mal, wird jetzt hier der ein oder andere einwenden. Die Liste geht kaum los und schon kommt ein Film über einen Spielsüchtigen, der sich für das Glücksspiel immer weiter in Schulden verstrickt und sich ganz offensichtlich nicht im Griff hat? Ja, es stimmt, darum geht es in dem Film und auf den ersten Blick scheint der Pädagogische Wert einem nicht gerade ins Auge zu springen. Mark Wahlberg verkörpert hier den Literaturprofessor, der sich die Nächte gerne an High-Roller Tischen in Casinos um die Ohren schlägt. Mit seiner zynisch direkten Art macht er dabei wortwörtlich eine coole Figur.


Gerade in der Romanze zwischen ihm und einer Studentin aus seinem Kurs, gespielt von Brie Larsson, bekommt der Film etwas mehr Tiefe und nicht umsonst sind ein paar seiner wortgewandten Ansprachen als vielgeklickte Clips bei Youtube zu sehen. Die wirklich motivierende Message liegt hier auf einer übertragenden Ebene. Will man ein Ziel erreichen kommt es vor allem darauf an, sich von Rückschlägen nicht unterkriegen zu lassen. Am Ball bleiben und fest an sich glauben ist in solchen Lagen elementar. So auch bei ihm und seiner selbstverschuldeten Krise. Das es bestimmt bessere Beispiele für diese Lektion gibt, als Blackjack und Roulette ist klar, aber mal ehrlich, wir hätten doch alle gerne den im Film oft beschworenen „Status: Fuck You!“

8. Coach Carter (2005)

© MTV Films

Samuel L. Jackson (Pulp Fiction) spielt den Titelhelden Ken Carter. In diesem Film, der auf einer wahren Begebenheit beruht, wird der ehrbare Ladenbesitzer in Richmond, Kaliforniern, von der High School in einem ärmeren Stadtteil zum Basketball Trainer berufen. Diese weitgehend disziplinlose Truppe verliert am laufenden Band und bricht langsam aber sicher auseinander. Carter, der in seiner Jugend in derselben Mannschaft spielte und reichlich Pokale für die Schule holte, hat nun die schwierige Aufgabe, das Team wieder auf Erfolgskurs zu bringen – und wählt ungewöhnliche Methoden, die ihn zu einer kleinen Berühmtheit machen sollten.


Er lässt die Spieler einen Vertrag unterschrieben, in dem sie nicht nur ihre Hingabe für das Training versprechen, sondern auch klar definierte Ziele für Ihre schulischen Leistungen festlegen. Manch ein Spieler kommt mit der neuen Trainingshärte nicht zurecht und verlässt das Team, doch nach und nach verstehen die jungen Männer, dass es um viel mehr als nur Basketball geht – es geht um ihre Zukunft.


Es ist eine Geschichte darüber, dass man im Leben nichts geschenkt bekommt. Alles ist möglich und kein Ziel zu groß, aber man muss sich verdammt nochmal ins Zeug legen, vor allem, wenn man nicht in eine privilegierte Situation hineingeboren wird. Auf diesem Weg verhandelt der Film nicht nur politische Themen wie Chancengleichheit und soziale Ungerechtigkeit, sondern hat auch noch eine sehr motivierende Wirkung.


7. Der große Trip – Wild (2014)


© Fox Searchlight

Ein ergreifender Film über Selbstfindung, Neuanfang und Traumabewältigung, der unter die Haut geht. Für Oscarpreisträgerin Reese Witherspoon (Walk the Line) ist das Werk eine Herzensangelenheit. Sie ist nicht nur selbst als Produzentin beteiligt, sondern spielt auch in der Hauptrolle die junge Frau Cheryl auf Ihrer Wanderung über den sogenannten Pacific Crest Trail im Westen der USA. Der Film beruht auf der wahren Begebenheit aus dem Buch „Der große Trip: Tausend Meilen durch die Wildnis zu mir selbst“. Cheryl hat nach vielen Schicksalsschlägen, unter anderem dem Tod ihrer Mutter, die Kontrolle über ihr Leben langsam aber sicher verloren.


Heroinkonsum, ein wahlloses Sexualleben und ihre zerstörte Ehe bringen sie zu dem Entschluss, die rund 1600 Kilometer lange Strecke zu Fuß hinter sich zu bringen. Ohne viel Wandererfahrung und unzureichend ausgerüstet macht sie sich auf den langen Weg und löst sich Stück für Stück von ihrem alten Leben, das in vielen Rückblenden gezeigt wird. Ein lebensbejahender Film, der einen nicht so schnell wieder loslässt.


6. Das erstaunliche Leben der Walter Mitty (2013)

© 20th Century Fox

Noch so ein untergegangener Film, es gibt einfach zu viele davon. Ben Stiller (Nachts im Museum) hat nicht immer das beste Händchen für die Filmauswahl, aber mit seiner Rolle als Walter Mitty hat er einen wundervoll träumerischen Film geschaffen. Dieser etwas schüchterne Zeitgenosse arbeitet im Archiv eines großen Magazins und führt ein relativ eintöniges Leben, aus dem er am liebsten fliehen würde. Oft driftet er mit den Gedanken ab, um seinem Alltag zu entkommen. Auch ist er seit langem verknallt in seine Kollegin Cheryl (Kristen Wiig), traut sich aber nicht sie anzusprechen.


Dann wird die Umstrukturierung der gesamten Firma angekündigt und es ist seine Aufgabe, von einem berühmten Fotografen das Titelbild für die letzte Ausgabe des Heftes zu besorgen. Nur leider befindet der sich auf der Jagd nach Naturfotos, irgendwo in der Wildnis von Island – oder doch Grönland? Cheryl gibt ihm den entscheidenden Anstoß, sich auf die Suche zu machen. Er muss wortwörtlich ins kalte Wasser springen, seine Hemmungen überwinden und über sich hinauswachsen. Das klingt jetzt vielleicht etwas kitschig, ist es aber zu keinem Zeitpunkt. Bildgewaltig, mit Gänsehaut-Soundtrack und dem entscheidenden Auge fürs Detail zeigt der Film, wie ein kleines Abenteuer einen ganz anderen Menschen aus uns machen kann.


5. Karate Kid (1984 / 2010)

© Sony Pictures

Jetzt ist natürlich die Frage: Welcher ist gemeint? Also zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich das Remake von 2010 mit Jaden Smith (After Earth) und Jackie Chan (Rush Hour) zuerst gesehen habe. Erst später habe ich den Klassiker aus dem Jahr 1984 nachgeholt – und war natürlich überwältigt. Viel wichtiger ist hier eher die Erwähnung, dass ich nicht von den Fortsetzungen des „alten“ Karate Kid spreche. Auf den hochgelobten Film folgten nämlich drei weitere Teile, die man sich lieber hätte sparen sollen. Das zeigt übrigens, dass das unnötige Weiterführen von erfolgreichen Filmen nicht unbedingt eine Erfindung der heutigen Zeit ist, das gab es leider schon immer. Aber zurück zum Thema.


Gegenüber dem Remake ist das Original der deutlich bessere Film, aber auch der Neuinterpretation kann man einiges abgewinnen. Zwar ist die Entscheidung, die Protagonisten von Teenagern zu Grundschulkindern zu machen zuweilen ziemlich anstrengend und eine kürzere Gesamtlaufzeit hätte dem Film sicherlich gutgetan, aber das Kung Fu Training von Jackie Chan und wie die chinesische Kultur und Philosophie darin verwoben wird, ist einfach überwältigend. Es ist die gute alte "from zero to hero"-Story. Beide Filme teilen ihre elektrisierende Wirkung. Man will am liebsten sofort mit dem Training loslegen, kaum das der Abspann eingesetzt hat.


4. Creed – Rocky’s Legacy (2015)

© Warner Bros. Pictures

Der ewig herumgeschubste Underdog Adonis Creed (Michael B. Jordan) schlägt sich als Amateur Boxer von Kampf zu Kampf durchs Leben. Aber er spürt, dass noch mehr in ihm steckt. Er macht sich auf, um von einer lebenden Legende trainiert zu werden. Rocky Balboa, der einst Adonis Vater Apollo Creed im Ring hat sterben sehen, soll sich seiner annehmen und tut es schließlich auch. Durch sein Blut bekommt Donny die Chance, gegen den amtierenden Schwergewichts-Champion anzutreten und damit sich selbst und der ganzen Welt zu beweisen, dass er den Namen seines Vaters verdient hat.


Dieser Film haute 2015 alle vom Hocker, die skeptisch waren was eine Rückkehr des Rocky-Franchises anging. Der junge Regisseur Ryan Coogler (Black Panther) landete hier mit seinem zweiten Film einen Riesenerfolg. Klar, die Story ist im Prinzip ein Remake vom ersten Rocky Film (1976) und der Film steht in dieser Liste auch stellvertretend für die gesamte Reihe. Aber die Schauspieler, der überraschende Tiefgang und vor allem die brachial gute Inszenierung und die Intensität der Trainings- und Kampfsequenzen setzen hier neue Maßstäbe. Man fiebert mit, steht unter Strom und geht energiegeladen aus dem Film – bereit, alles zu geben.


3. Goal – Lebe deinen Traum (2005)

© Touchstone Pictures

Diese kleine Filmperle hat leider nie die Aufmerksamkeit bekommen, die sie verdient hätte. Wer die Rocky Reihe und gleichzeitig Fußball liebt, dem wird hier das Herz aufgehen. Es geht um den jungen Santiago Munez (Kuno Becker), einen Mexikaner, der illegal in den USA lebt und dort in Los Angeles in einer Amateurmannschaft Fußball spielt. Als ein ehemaliger Talentscout ihn spielen sieht, setzt dieser alle Hebel in Bewegung und verschafft ihm schließlich die Chance seines Lebens. Aus seinen ärmlichen Verhältnissen heraus führt ihn diese einmalige Gelegenheit zu einem Probetraining beim englischen Erstligisten Newcastle United. Es geht für ihn um alles oder nichts.


Ja, die Story klingt nicht nach der Neuerfindung des Rades, aber so lautet der Titel dieses Artikels auch nicht. Es ist die Geschichte eines jungen Mannes, der an seine Träume glaubt und gegen alle Widerstände, entgegen all jener die ihm sagten „du kannst das nicht“ seinen Weg findet und für sein Ziel kämpft.


2. The Social Network (2010)

© Sony Pictures

Dieser Film von David Fincher (Fight Club) zeigt die verrückte Geschichte, wie der junger Harvard Student Mark Zuckerberg Facebook gründete und damit zum jüngsten Milliardär der Welt wurde. Nicht nur sind die Hauptdarsteller Jesse Eisenberg (Zombieland) und Andrew Garfield (Hacksaw Ridge) durchweg überzeugend, auch die schiere Dimension dieser Story und natürlich die Tatsache, dass sie wahr ist, machen diesen Film zu einem Erlebnis. Gerade in der ersten Hälfte breitet sich pures Start-Up Feeling aus. Man sieht dem Visionär praktisch dabei zu, wie er seiner Zeit und seinen Mitmenschen weit voraus ist und in seiner Idee das sieht, was andere darin nicht sehen wollen.


1. Ohne Limit (2011)

© Concorde

Ein Film, der einem zeigt, dass nichts unmöglich ist (wenn man die richtige Droge hat). Bradley Cooper (American Snpier) ist Eddie Morra, ein erfolgloser Schriftsteller, der im Leben den Anschluss verloren hat. Seine Wohnung ist eine Müllhalde, er lebt nur in den Tag hinein und selbst seine Freundin verlässt ihn, um sich das Elend nicht länger ansehen zu müssen. Bis ihm eines Tages eine neuartige Tablette in die Hände gerät. Eine Droge, die dem Konsumenten Zugriff auf 100, statt der üblichen 20 Prozent seines Gehirns ermöglicht. Bei der ersten Einnahme verführt er spontan seine Nachbarin, schreibt ihre Jura Hausarbeit um, räumt seine zugemüllte Wohnung auf und schreibt anschließend seinen langersehnten Roman zur Hälfte fertig.


Nach dieser Kostprobe des erfolgreichen Lebens will er mehr. Schlagartig wird er zum Überflieger und sieht sich schnell mit ganz anderen Problemen als einer unaufgeräumten Wohnung konfrontiert. Er steigt an der Börse ein und schafft es schnell in die oberste Liga der Wirtschaft, wo er mit einem Top Manager, grandios gespielt von Robert de Niro (Casino), zusammenarbeitet.


Dieser Film zeigt eine 180 Grad Transformation seiner Hauptfigur, vom zerzausten Totalversager zum Shakespeare zitierenden Calvin Klein Model. Dabei bleibt er in seiner kurzweiligen Erzählweise charmant, humorvoll und spannend zugleich. Ein Must-See für den guten Start ins neue Jahr – Auf das das Feuer der guten Vorsätze möglichst lange lodert.

"Es geht nicht darum, wie doll du zuschlägst. Es geht darum, getroffen zu werden und trotzdem weiterzumachen. So werden Gewinner gemacht." – Rocky Balboa


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