Ach ja, was gab es eine Aufregung um dieses Thema. Die Schlagzeilen überboten sich gegenseitig in der Endgültigkeit der Nachricht, nur einige wenige behielten einen kühlen Kopf. Und nun kam, was eigentlich von Anfang an klar war: Nach der Verhandlungspause kamen beide Parteien doch wieder an den Tisch und haben sich geeinigt. Doch mal langsam, was ist überhaupt passiert und warum?
Der Deal
Seit den 90er Jahren, in denen Marvel Comics starke finanzielle Probleme hatte, liegen die Verfilmungsrechte für einige bekannte Helden nicht mehr bei Marvel selbst, sondern wurden an diverse Filmstudios verkauft. So auch die Rechte an den Spiderman Comics, die Sony sich sicherte und mit seiner Tochterfirma Columbia Pictures zunächst die ersten 3 Spider-Man Filme mit Tobey Maguire als Hauptfigur in die Kinos brachte und dann vergeblich einen Neustart mit der The amazing Spider-Man Reihe versuchte. Diesmal mit Andrew Garfield als Netzschwinger. Als der katastrophale zweite Teil dieses Reboots floppte, waren Sonys Pläne für ein eigenes Spider-Man Universum schnell dahin. In der Zwischenzeit hatte Marvel selbst es allerdings geschafft, mit den verbliebenen Filmrechten das seit dem so astronomisch erfolgreiche Marvel Cinematic Universe rund um die Avengers aufzubauen. Und so kam es im Jahr 2015 zum Deal zwischen Sony und Disney (Marvel Studios gehört zu Disney).
Sony behielt die Filmrechte und durfte von nun an Spider-Man Filme drehen, die im MCU spielen, während Disney den Wandkrabbler von nun an in den anderen Filmen auftauchen lassen durfte. Was dann kam, wissen wir alle: Tom Holland wurde gecastet, hatte sein Debut in Captain America: Civil War, dann kam Spider-Man Homecoming, das zweiteilige Avengers Finale und schließlich Spider-Man Far From Home. Und damit lief der zeitlich bis hier hin befristete Deal nun aus.
Geld regiert die Welt
Wer hätte das gedacht, Geld spielte in dieser Geschichte durchaus eine kleine Rolle. Für die eben genannten Spider-Man Solofilme trug Sony alle Produktionskosten und bekam 95 Prozent der Einnahmen, Disney heimste die übrigen 5 Prozent ein. Ein Model, mit dem zum damaligen Zeitpunkt scheinbar alle Beteiligten leben konnten.
Nun, bei den Verhandlungen über eine Verlängerung des Vertrages, sah Disney das aber anders. Zusammen spielten Homecoming und Far From Home insgesamt circa 2 Milliarden US-Dollar ein. Ein ziemlich großer Kuchen, von dem Disney nun gerne etwas mehr als 5 Prozent abhaben wollte. Dieses „Bisschen“ hatte es allerdings in sich, denn Disney verlangte nun 50% der Einnahmen, für Filme, deren Produktionsbudget von Sony getragen wird. Sony wollte es aber gerne, oh Wunder, bei der bisherigen Aufteilung belassen. Die Fronten verhärteten sich und schließlich brach Disney die Verhandlungen ab und erklärte, dass es dann eben keine weiteren Spider-Man Filme innerhalb des MCU geben werde.
Alle drehen durch
Die Gesamtheit der Berichterstatter sprang natürlich auf den Zug auf und titelte wild um sich. Sachlichkeit und vor allem eine realistische Bewertung suchte man vielerorts vergebens. Disney ist schon seit langem für harte Verhandlungen und heftige finanzielle Forderungen bekannt. Und die Verhandlungen vorübergehend für beendet zu erklären ist ein mehr oder weniger normales Mittel, um Druck auf die Gegenseite auszuüben und diese zum Einlenken zu bringen. Und eben dies ist nun auch geschehen. Beide Seiten haben sich jetzt auf einen neuen Deal geeinigt und die aufgeregten Fans beruhigen können: Spider-Man bleibt im MCU, wo er, Geld hin oder her, auch hingehört.
Der neue Deal
Die Details des neuen Vertrages sind (noch) nicht öffentlich, es gibt allerdings Insiderquellen, die davon sprechen, dass Disney sich nun mit 25% an den Produktionskosten beteiligt und dafür fortan auch 25% der Einnahmen an den Solo-Abenteuern von Tom Holland erhält.
Bei der Gelegenheit wurde euch gleich verraten, wann es weitergeht, und zwar soll Teil 3 im Jahr 2021 in die Kinos kommen. Es wäre auch eine Schande gewesen, die Geschichte nach dem Cliffhanger in Far From Home nicht mehr weiterzuerzählen.
PS: Es wurde sogar etwas angedeutet, worauf Fans schon lange hoffen: ein mögliches Leinwandzusammentreffen von Spider-Man mit seinem, von Tom Hardy verkörperten, Erzfeind Venom. Aber genaue Pläne gibt es hierzu noch nicht.
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